Risikosteuerung für Vermögende: die Kraft der ruhigen Hand
Herbst 2025 - Lesezeit: 3 Minuten
Höhere Renditechancen gehen bei der Geldanlage in der Regel Hand in Hand mit größerem Risiko. Doch wie viel Wagnis ist gesund? Private-Banking-Experte Henning Hebenbrock weiß, wie die perfekte Balance zwischen Dynamik und Sicherheit aussieht.
Wer aufs Meer hinausfährt, der muss mit Wellen rechnen – so ist es auch an den Finanzmärkten. Wer Rendite will, muss bereit sein, gewisse Schwankungen auszuhalten. Ein Fehler wäre es hingegen, die ganze Zeit im Hafen zu bleiben, nur weil es mal schlechtes Wetter geben könnte. Henning Hebenbrock, Private-Banking-Berater bei der Volksbank Lüneburger Heide eG (VBLH), drückt es so aus: „Es geht nicht darum, sämtliche Risiken zu vermeiden, sondern diese zu verstehen und zu steuern.“
„Die größte Gefahr für das Vermögen ist häufig das eigene Bauchgefühl.“
Henning Hebenbrock, Private-Banking-Berater bei der VBLH
Das magische Dreieck der Geldanlage
In seiner täglichen Praxis sind es drei Ziele, die Vermögende für ihr Geld anstreben: Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Doch zwischen diesen drei Wünschen besteht ein Spannungsverhältnis. „Wir nennen es das magische Dreieck der Geldanlage“, so Hebenbrock. Gleichzeitig lassen sich nicht alle drei Ziele verwirklichen. „Wer hohe Erträge erwartet, muss beispielsweise auf Sicherheit verzichten. Und wer davor scheut, sein Geld lange zu binden, wird keine überdurchschnittlichen Renditen erzielen.“
Vermögensweitergabe? Verschenken Sie keinen Cent!
Wer ein Vermögen aufgebaut hat, möchte es irgendwann weitergeben. Was viele nicht wissen: Mithilfe einer Versicherungslösung kann Vermögen steueroptimiert übertragen werden. In diesem Artikel erfahren Sie, wie Sie vorgehen sollten.
Die persönliche Risikoneigung erkennen
Daher geht es im Gespräch mit Kunden immer zuerst darum, die persönlichen Schwerpunkte herauszuarbeiten. „Auch deswegen, weil beispielsweise unter dem Begriff ‚Risiko‘ jeder etwas Unterschiedliches versteht. Manche Anleger meinen damit den Totalverlust, andere geringe Schwankungen.“ Aufgabe des Beraters ist es, diese Vorstellungen einzuordnen und in eine Anlagestrategie zu übersetzen.
Fünf Risikoklassen – von konservativ bis hochspekulativ
Bei aller Individualität lassen sich Anleger grob in fünf Risikoklassen unterteilen. Diese reichen von sicherheitsorientiert („Risiko vermeiden“) bis spekulativ („maximale Ertragschancen trotz hoher Verlustrisiken“). „Die meisten Kunden bewegen sich im mittleren Bereich. Wichtig ist, dass die gewählte Anlagestrategie zur Risikoneigung passt – nicht nur auf dem Papier, sondern auch emotional“, erklärt der Private-Banking-Experte.
Welche Anlageklassen passen zu welchem Risikotyp?
Sicherheitsorientiert
Verhalten: meidet Kursschwankungen und akzeptiert niedrige Renditen
Nach Hebenbrocks Erfahrung überschätzen viele Kunden das Risiko einzelner Anlageklassen. Die Vorstellung, dass Aktien automatisch ein Totalverlustrisiko bedeuten, ist zum Beispiel faktisch falsch. „Historische Daten zeigen: Nach Abstürzen wie der Finanzkrise 2008 oder Corona folgte oft eine schnelle Erholung.“ Die viel größere Gefahr für das Vermögen sei hingegen häufig das eigene Bauchgefühl. Denn Schwankungen bedeuten nicht automatisch Verluste. „Selbst ein temporärer Rückgang des Depots um fünf oder zehn Prozent ist in einem langfristigen Kontext nicht negativ, wenn am Ende der Anlagefrist das gewünschte Plus steht.“
Ruhige Hand statt Aktionismus
Ein häufiger Fehler der „Bauchgefühlanleger“ ist das ständige Umschichten in der Hoffnung, den perfekten Moment zu erwischen. „Doch diesen Zeitpunkt zu treffen, ist schlichtweg unmöglich. Wer das versucht, dem wachsen am Ende nur graue Haare und er verliert zumeist viel Geld“, fasst Hebenbrock zusammen. Erfolgreiche Vermögensverwaltung basiert stattdessen auf langfristigem Denken und vor allem einer ruhigen Hand.
Ein Teil der Genossenschaftlichen FinanzGruppe: die DZ Bank (Quelle: DZ Bank)
Das Rundumangebot für Ihr Vermögen: die Genossenschaftliche FinanzGruppe
Die Genossenschaftliche FinanzGruppe der Volksbanken und Raiffeisenbanken vereint finanzielle Stärke mit individueller Beratung. Besonders vermögende Kunden profitieren von einem Netzwerk spezialisierter Unternehmen, das nahezu jeden Bedarf abdeckt. Hier einige Beispiele:
Die DZ Privatbank steht für diskrete Vermögensverwaltung und internationales Private Banking.
Die DZ Bank begleitet bei komplexen Finanzierungen.
Die R+V Versicherung liefert maßgeschneiderte Absicherungen.
Die MünchenerHyp bietet Lösungen für die hochwertige Immobilienfinanzierung.
Die VR Smart Finanz unterstützt Unternehmer mit innovativen Leasing- und Finanzierungskonzepten.
Alles aus einer Hand – persönlich, verlässlich, genossenschaftlich. Hier erfahren Sie mehr über die Genossenschaftliche FinanzGruppe.
Technologische Unterstützung: „Navigato“ als Beratungsinstrument
Weil aber auch die Berater der Volksbank trotz tiefen Wissens und regelmäßiger Schulungen nicht perfekt sind, lassen sie sich bei ihrer Arbeit durch die Software „Navigato“ unterstützen. Diese ergänzt die Strategien der Experten auf Basis historischer Daten durch konkrete Anlagevorschläge. Zudem visualisiert das Tool, welche Erträge und Schwankungen eine bestimmte Strategie in der Vergangenheit erzeugt hätte. „Damit wird das abstrakte Thema Risiko greifbar und faktenbasiert“, erklärt der Private-Banking-Experte.
Drei Risikostreuungsstrategien für drei Vermögensgrößen
Anleger mit 10.000 Euro
Anleger mit 250.000 Euro
Anleger mit 1.000.000 Euro
Schritt 1
drei Nettogehälter auf einem Tagesgeldkonto oder in einem kurz laufenden Rentenfonds zur Absicherung
20 bis 30 Prozent in sichere Anlagen wie Anleihen oder Geldmarktfonds
30 Prozent in stabile Basisanlagen (Staatsanleihen, Cash-Reserven)
Schritt 2
Restbetrag in einen weltweit gestreuten Aktienfonds (ETF) oder alternativ in einen defensiven Mischfonds
50 bis 60 Prozent in globale Aktienfonds und ETFs (verschiedene Branchen und Regionen)
50 Prozent in internationale Aktienfonds und thematische ETFs (zum Beispiel Technologie, Nachhaltigkeit, Schwellenländer)
Schritt 3
monatliche Sparrate in einen Aktienfonds zur langfristigen Vermögensbildung
10 bis 20 Prozent in alternative Anlagen wie Immobilienfonds oder Rohstoffe (zum Beispiel Gold, Infrastruktur)
20 Prozent in alternative Investments wie Private Equity, Immobilien, Infrastruktur oder Gold
Risikosteuerung
Die Risikostreuung erfolgt vor allem mittels Anlageklassen (von sicher bis wachstumsorientiert) sowie langfristiger Streuung über Zeit (Sparplan).
Die Risikostreuung erfolgt vor allem mittels Branchen und Regionen sowie Anlageklassen (sicher bis moderat spekulativ).
Die Risikostreuung erfolgt vor allem mittels Anlageklassen (sicher bis spekulativ), Branchen und Regionen sowie Liquidität (kurz-, mittel- und langfristig).
Regelmäßige Checks – weil das Leben sich ändert
Anlegern rät Hebenbrock zu einem jährlichen Strategiegespräch mit dem eigenen Berater. Denn nicht nur die Marktstimmung ändert sich bisweilen, sondern auch die persönliche Lebenssituation. „Wenn der Kunde beispielsweise einen neuen Job antritt, ein Haus baut oder sein volljähriges Kind auszieht, können sich bisherige Präferenzen und Risikoeinschätzungen schnell ändern. Man sollte da immer auf Ballhöhe bleiben.“
Eine gute Strategie kennt ihre Grenzen – und ihre Möglichkeiten
Risikosteuerung bedeutet am Ende also nicht, sich von der Angst vor Verlusten beherrschen zu lassen, sondern Kontrolle über das eigene Vermögen zu gewinnen. Wer die Risiken korrekt einschätzt, ruhig handelt und seine Anlage regelmäßig überprüft, hat selbst in stürmischen Marktphasen Oberwasser. Oder wie Hebenbrock es ausdrückt: „Wer einen klaren Plan hat, der braucht vor dem Risiko keine Angst zu haben.“
pict_10-prinzipien-digitale-werbung_96.svg
Ihr Geld in guten Händen: unser Private-Banking-Team
Die persönlichen Finanzen sind Vertrauenssache. Und das aus gutem Grund. Das Private-Banking-Team der Volksbank Lüneburger Heide steht Ihnen mit Kompetenz, Kontinuität und langjähriger Erfahrung partnerschaftlich zur Seite. Wir gestalten Rendite und machen Risiken beherrschbar. Dabei verstehen wir uns als Ihr finanzieller Begleiter für Ihr Familienvermögen.
Das Team unter der Leitung von Frank Mohr findet mit Ihnen gemeinsam passgenaue Lösungen für alle Fragestellungen rund um die eigenen Finanzthemen. Hier können Sie einen Termin mit uns vereinbaren.