Meine Volksbank: Herr Lehmann, Ihre Erfindung macht weltweit Furore, ist aber sehr technisch. Wie würden Sie sie einem Kind erklären?
Dirk Lehmann: Wir helfen dabei, dass Schiffe weniger Treibstoff verbrauchen. Das schaffen wir, indem wir die energieraubenden Verwirbelungen, die ein Schiffspropeller verursacht, reduzieren. Und zwar dadurch, dass wir direkt vor dem Propeller eine Verwirbelung in die entgegengesetzte Richtung erzeugen. In Summe gleicht sich das dann aus.
Meine Volksbank: Das klingt erst einmal recht einfach. Wieso ist vor Ihnen nicht schon längst ein großer Schiffsbaukonzern darauf gekommen?
Dirk Lehmann: Zunächst einmal möchte ich betonen, dass ich nicht der alleinige Erfinder bin. Es gab eine Arbeitsteilung. Der gedankliche Vater ist mein Freund Friedrich Mewis, deswegen trägt das System auch den Namen Mewis Duct®. Meine Rolle war es, ihm den Rücken freizuhalten, mich um die Finanzierung zu kümmern und dafür zu sorgen, dass Reedereien das Produkt am Ende auch ordern. Wieso erst ein Mittelständler aus der Süderelbe-Region kommen musste, um das zu erfinden, kann ich nur vermuten. Wahrscheinlich braucht es neben der reinen Idee auch Durchhaltevermögen. Und das fehlt den großen Konzernen ja manchmal.