Die Digitalisierung schreitet immer weiter voran und mit ihr die Evolution unserer Zahlungsmittel. Hochkarätige Gäste unseres 4. Digitalen Wirtschaftstages brachten ein wenig Licht ins Dunkel der Digital- und Kryptowährungen.
„Kein Hexenwerk“: Digitaler Euro, Bitcoin und Blockchain
Herbst 2023 - Lesezeit: 3 Minuten
Mit Sarah Palurovic, Geschäftsführerin der Digital Euro Association, und Jens Holeczek, Gruppenleiter Digitale Zahlungssysteme beim Bundesverband Deutscher Volksbanken und Raiffeisenbanken e.V., waren zwei hochkarätige Fachleute zu Gast. Fernsehjournalist und Moderator Frank Bethmann sowie Ulrich Stock, Vorstandssprecher der Volksbank Lüneburger Heide, komplettierten die Expertenrunde.
Sarah Palurovic legte in ihrer kurzen Keynote den inhaltlichen Grundstein für die sich anschließende Diskussion. Unter anderem erläuterte die Fachfrau die Kernkonzepte von digitalen Währungen, Kryptowährungen und Stablecoins, ebenso die dafür notwendige Blockchain-Technologie, die dahintersteckt. Dies alles sei ihrer Meinung nach „kein Hexenwerk.“
Ergänzung statt Ersatz
Ulrich Stock ging in seinen Ausführungen vor allem auf die Rolle der Regionalbanken ein und betonte, dass das geplante digitale Zentralbankgeld eine Ergänzung und keine Ablösung des Bargeldes sein soll. „Niemand hat die Absicht, unser Bargeld abzuschaffen“, sagte er und spielte damit humorvoll auf die Aussage Walter Ulbrichts aus Juni 1961 an.
„Eine Entscheidung für oder gegen den digitalen Euro ist noch nicht gefallen“, so Stock weiter. Und: „Für mich hat der digitale Euro eine Daseinsberechtigung als sicheres und alternatives Zahlungsmittel, aber nicht als zusätzliches Zahlungssystem.“
„Niemand hat die Absicht, unser Bargeld abzuschaffen.“
Ulrich Stock, Vorstandssprecher
Chancen des digitalen Euros
Jens Holeczek erläuterte dem Publikum die verschiedenen politischen Ziele, die mit einem digitalen Euro erreicht werden könnten. Dazu gehört die Stärkung der Souveränität Europas und die Verbesserung der Widerstandsfähigkeit des Finanzsystems.
Jens Holeczek war als Bereichsleiter einer Genossenschaftsbank unter anderem verantwortlich für den digitalen Zahlungsverkehr und den medialen Vertrieb. Es folgten fünf Jahre in der Vertriebsberatung und der Projektbegleitung bei einem genossenschaftlichen Regionalverband. Seit 2020 verantwortet er beim BVR als Gruppenleiter den Digitalen Zahlungsverkehr, das Onlinebanking und damit verbundene Angebote wie Digitaler Euro. Für den Digitalen Euro ist er einer von drei Projektleitern für die Genossenschaftliche FinanzGruppe in Deutschland.
Ein Pionierprojekt der Zentralbanken
„Die Einführung eines digitalen Euros ist ein Experiment, das es noch nie zuvor gegeben hat. Aber es ist ein wichtiges Thema, mit dem sich Zentralbanken weltweit beschäftigen sollten“, sagt Sarah Palurovic.
Digitale Währungen auf einen Blick
Digitale Währungen sind elektronische Zahlungsmittel, die für Transaktionen auf digitalen Plattformen verwendet werden. Sie existieren nur in elektronischer Form und werden nicht physisch gedruckt.
Ein digitaler Euro wäre der „digitale Zwilling“ unseres Bargelds, ausgegeben von den Zentralbanken des Euroraums. Wie Bargeld nutzbar, aber virtuell und offline. Er wäre immer gleichwertig zum Euro und ein sicheres, universell einsetzbares und effizientes Zahlungsmittel, anwendbar für alle Arten von Zahlungen
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