Altersvorsorge ist weiblich - So sichert frau die Zukunft ab

Winter 2024 - Lesezeit: 3 Minuten

Vorsorgen für die Rente – klingt überflüssig, wenn frau über ein gutes Einkommen, eine Immobilie oder ein Unternehmen verfügt. Warum eine clever geplante Altersvorsorge auch Frauen mit finanziellem Polster mehr Unabhängigkeit und Sicherheit verschafft, erklären unsere Expertinnen Monja Krökel und Tatjana Lehn aus dem Bereich Private Banking der Region Lüneburg-HanSa.

Frau mit Laptop vor Sonnenuntergang

Altersvorsorge – auch für finanziell gut aufgestellte Frauen wichtig

Ein gutes Einkommen und ein gewisses Vermögen bedeuten nicht automatisch, dass frau gut vorbereitet ist für den Ruhestand, weiß Monja Krökel aus Erfahrung. Die Private Banking Beraterin der Volksbank Lüneburger Heide eG (VBLH) erzählt: „Frauen mit einem gehobenen Lebensstandard möchten diesen in der Regel auch im Alter bewahren. Doch die Realität zeigt, dass Vermögen, das nicht gezielt gemanagt wird, schleichend schrumpfen kann – sei es durch regelmäßige Entnahmen, Inflation oder unvorhergesehene Ausgaben.“ Ihre Kollegin Tatjana Lehn ergänzt: „Frauen leisten außerdem immer noch einen Großteil der Care-Arbeit. Erziehungs- oder Pflegezeiten in den Lebensläufen von Frauen führen häufig zu Lücken in der gesetzlichen Rentenversicherung.“ Wer private und flexible Vorsorgemaßnahmen für den eigenen Lebensabend trifft, sichert Vermögenswerte ab und sorgt bestenfalls dafür, dass auch nachfolgende Generationen noch davon profitieren können.

Was macht ein wirkungsvolles Altersvorsorgekonzept aus?

Eine sorgfältige geplante Altersvorsorge, insbesondere für Frauen mit gutem Einkommen und/oder vorhandenem Vermögen, berücksichtigt einige entscheidende Eckpunkte. Das Konzept sollte detailliert auf die persönlichen Lebensverhältnisse abgestimmt sein. Eine qualifizierte Beratung schafft Transparenz im Dschungel der Vielzahl an Vorsorgemöglichkeiten mit ihren individuellen Vor- und Nachteilen. Flexibilität ist der Schlüssel dafür, angemessen auf unvorhergesehene Lebensereignisse wie familiäre Entwicklungen, Krankheit oder Berufsunfähigkeit reagieren zu können. Ein zukunftsfähiger Plan kombiniert außerdem mehrere Bausteine, anstatt sich auf ein einziges Produkt zu konzentrieren.

„Viele Frauen denken, Altersvorsorge beinhalte ein steifes Konzept. Tatsächlich ist hier aber viel Flexibilität möglich, um es regelmäßig der aktuellen Lebenssituation anzupassen.“



Tatjana Lehn

Tatjana Lehn, Assistenz im Private Banking der Region Lüneburg-HanSa

Tatjana Lehn

Tatjana Lehn, Assistenz im Private Banking der Region Lüneburg-HanSa

„Viele Frauen denken, Altersvorsorge beinhalte ein steifes Konzept. Tatsächlich ist hier aber viel Flexibilität möglich, um es regelmäßig der aktuellen Lebenssituation anzupassen.“

Zwei Lebensphasen – zwei Strategien

Ein tragfähiges Konzept der Altersvorsorge für finanziell gut aufgestellte Frauen berücksichtigt die unterschiedlichen Lebensphasen:

1. Die flexible Sparphase: Frauen in der Vermögensaufbauphase und jüngere Unternehmerinnen benötigen Flexibilität. Die finanzielle Situation kann schwanken, etwa durch unterschiedlich erfolgreiche Geschäftsjahre. „Hier sind steueroptimierte und anpassungsfähige Produkte gefragt, die eine solide Basis schaffen, ohne die aktuelle Liquidität zu beeinträchtigen“, erklärt Monja Krökel.

2. Die Vermögensumwandlung: Frauen, die sich bereits jenseits der Sparphase befinden und über Vermögenswerte wie Immobilien, Cash-Reserven oder Wertpapierdepots verfügen, fragen sich häufig, wie sie diese Ressourcen in eine lebenslange Rente umwandeln können. „Hier lautet die Aufgabe, bestehende Werte so zu strukturieren, dass ein stabiler und langfristiger Cashflow erreicht wird – sei es durch den Verkauf von Immobilien und einer Wiederanlage oder durch die Optimierung bestehender Anlageprodukte“, unterstreicht die Private Banking Beraterin.

Früh starten lohnt sich: Wie sich junge Frauen, die gerade in den Beruf starten, ein Vermögen aufbauen können, erfahren Sie in unserer Blogserie „Female Finance“.

Frau mit Smartphone und Kaffeebecher an Schreibtisch

5 Tipps für eine clevere Strategie rund um die optimale Altersvorsorge

Wie sollte eine Frau mit einem gewissen finanziellen Polster oder einem Unternehmen im Hintergrund vorgehen, um zum passenden individuellen Konzept für ihre Altersvorsorge zu gelangen? Die Beraterinnen der VBLH empfehlen, diese fünf Punkte zu berücksichtigen:

  • Auf Diversifizierung setzen: Ein ausgewogener Mix aus verschiedenen Produkten ist sinnvoll, damit später mehrere Stellschrauben für mögliche Anpassungen der Vorsorgemaßnahmen zur Verfügung stehen. Die Auswahl ist vielfältig: Klassische Altersvorsorgeprodukte wie Rürup- oder Riester-Renten sind zwar unflexibler bezüglich der späteren Auszahlung, bieten aber erhebliche Steuervorteile und attraktive Zulagen für kinderreiche Familien. Freie Vorsorgeprodukte wie Fondssparpläne sind nicht steuerlich absetzbar, lassen sich aber kurzfristig veränderten Umständen anpassen und sind flexibler in der Auszahlung (lebenslange Rente, Einmalzahlung oder Kombination aus beidem). Legt frau Wert darauf, dass ihr Geld nicht nur Rendite erzielt, sondern auch positive Auswirkungen auf Umwelt und Gesellschaft hat, bieten sich nachhaltige Investments an. Das sind zum Beispiel Fonds, die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) berücksichtigen. Unternehmerinnen, die Verantwortung für Mitarbeitende tragen, können diesen eine betriebliche Zukunftsvorsorge anbieten und erhalten dadurch selbst Steuervorteile.
  • Regelmäßig überprüfen lassen: Das gewählte Vorsorgekonzept sollte regelmäßig von Fachleuten auf den Prüfstand gestellt werden. Lebensumstände ändern sich, und was heute passt, kann morgen unzureichend sein.
  • Eingesparte Steuern in Altersvorsorge investieren: Frauen mit einem hohen Einkommen können ihre Steuerlast durch eine geschickte Kombination verschiedener Produkte mindern. Das daraus gewonnene Kapital kann dann direkt wieder in die Altersvorsorge fließen.
  • Berufsunfähigkeit absichern: Eine perfekte Altersvorsorge nützt wenig, wenn der Weg dorthin durch unvorhergesehene Ereignisse wie eine Berufsunfähigkeit erschwert wird. Entsprechende Absicherungen sollten Teil des Konzepts sein.
  • Frauen-Netzwerke nutzen: Ein oft unterschätzter Faktor in der Finanzplanung ist der Austausch mit Menschen in ähnlichen Situationen. Während Männer häufiger offen über Finanzen sprechen, sind Frauen hier zurückhaltender. Netzwerke, in denen sich Frauen gegenseitig unterstützen und beraten, geben neue Impulse für die Finanzplanung, etwa in Sachen Altersvorsorge. Hören Sie hierzu auch unseren Podcast von Frauen zum Thema „Altersvorsorge für Frauen“.

„Frauen machen vieles richtig in Finanzfragen. Darum dürfen sie gern selbstbewusster sein in ihren Entscheidungen und sollten sich nicht so viel von Männern reinreden lassen – zum Beispiel, wenn es um die individuell passende Altersvorsorge geht.“



Monja Krökel, Private Banking Beraterin der Region Lüneburg-HanSa

Monja Krökel, Private Banking Beraterin der Region Lüneburg-HanSa

Monja Krökel, Private Banking Beraterin der Region Lüneburg-HanSa

Monja Krökel, Private Banking Beraterin der Region Lüneburg-HanSa

„Frauen machen vieles richtig in Finanzfragen. Darum dürfen sie gern selbstbewusster sein in ihren Entscheidungen und sollten sich nicht so viel von Männern reinreden lassen – zum Beispiel, wenn es um die individuell passende Altersvorsorge geht.“

Altersvorsorge als Lebensbaustein

Monja Krökel und Tatjana Lehn sind sich einig: „Die eine perfekte Altersvorsorge für Frauen gibt es nicht – es kommt auf die individuelle Lebenssituation und die finanzielle Ausgangslage an. Wichtig ist, möglichst frühzeitig mit der Vorsorge zu beginnen und diese flexibel zu gestalten. Ein gut geplantes Konzept ist nicht nur ein Sicherheitsnetz, sondern ein zentraler Baustein für ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben im Alter.“

Renterin am Meer

Sie machen sich Gedanken über die passende Altersvorsorge, die Ihren Lebensstandard erhält und Ihre Unabhängigkeit sichert? Wir beraten Sie gern. Sprechen Sie uns an!