Paletten aus Norddeutschland: Ein Pole und ein Däne starten durch

„Als ich Bart Adamski und Joakim Jensen kennenlernte, waren sie hochmotiviert, ein bisschen konfus und der deutschen Sprache kaum mächtig“, erinnert sich Janos Meyer, Mittelstandsbetreuer in der Volksbankfiliale Winsen, an sein erstes Treffen mit den Geschäftsführern von Pack&Go. Damals, im Jahr 2013, kamen die beiden jungen Männer in unsere Winsener Filiale, um ein Firmenkonto zu eröffnen und einen Unternehmenskredit zu beantragen. Sie hatten zuvor mehrere Jahre im Hamburger Vertriebsbüro eines dänischen Palettenhändlers gearbeitet und nach dessen Konkurs beschlossen, sich mit dem Handel und der Reparatur von Europaletten selbstständig zu machen.

Janos Meyer machte Jensen und Adamski als Erstes mit der deutschen Bürokratie vertraut und riet ihnen, Kontakt zu einer Steuerberaterin aufzunehmen, um mit ihr zusammen Ordnung in ihre Papiere zu bringen und einen Businessplan zu erstellen. Pack&Go startete mit fünf Mitarbeitern in der Scheune einer alten Getreidemühle in Seevetal/Hittfeld. Schnell zeigte sich, dass die Jungunternehmer ihr Geschäft verstanden, und so etablierte sich Pack&Go in kürzester Zeit als wichtiger norddeutscher Player im Palettenhandel.

Grund genug für Janos Meyer, das junge Unternehmen 2015 für den Gründerpreis des Landkreises Harburg in der Kategorie „B2B International“ vorzuschlagen, den Pack&Go prompt gewann. „Der Preis öffnete uns Türen und machte es möglich, mit Unterstützung der Volksbank im Jahr 2017 ein verkehrsgünstig gelegenes Grundstück im Winsener Gewerbegebiet an der A39 zu erwerben“, sagt Joakim Jensen.

Heute residiert Pack&Go auf 11.000 Quadratmetern, von denen der größte Teil als Lagerfläche für Paletten dient. Das Unternehmen beschäftigt rund 20 Mitarbeiter und beliefert produzierende Betriebe, Großhändler und Logistikunternehmen im Umkreis von 250 bis 300 Kilometern rund um den Firmensitz. Dabei werden 70 Prozent aller Transporte vom und zum Kunden mit dem eigenen Fuhrpark – vier Lkw und zwölf Auflieger – erledigt.

Zum Angebot des Palettenhändlers gehören neben genormten Europaletten auch Einwegpalleten, CP- und H1-Paletten sowie Düsseldorfer Paletten, Aufsteckrahmen und Gitterboxen, die in allen Qualitäten in ganz Nordeuropa eingekauft werden. Auf Anfrage werden auch kundenspezifische Ladungsträger gefertigt.

„Wir kaufen Europaletten aller Qualitäten von nagelneu bis reparaturbedürftig und vermieteten oder verkaufen sie an das produzierende Gewerbe, an Großhändler und Logistikunternehmer“, sagt Bart Adamski. Einmal gefertigt werden die Paletten vielfach wiederverwendet und so lange repariert, wie es geht. „Der Europalettenkreislauf funktioniert ähnlich wie das Pfandsystem für Glasflaschen“, erklärt er.

Kernstück des Betriebs ist eine Sortieranlage, mit der die angelieferten gebrauchten Paletten halb automatisch nach Güteklasse sortiert werden. Damit möglichst viele Paletten wieder in den Kreislauf zurückgeführt werden können, setzt Pack&Go defekte Europaletten in der eigenen Reparaturwerkstatt wieder instand. Sollte eine Reparatur nicht mehr möglich sein, landen die Holzreste nicht auf dem Müll, sondern in der Holzheizanlage des Unternehmens und sorgen so für CO₂-neutrale Wärme in den Büros.

Unser Mittelstandsbetreuer Janos Meyer war und ist ein wichtiger Ratgeber für die beiden Unternehmer. „Janos hat immer gute, konstruktive Ideen und gibt uns wichtige Hinweise“, fast Joakim Jensen zusammen. Über die Jahre entwickelte sich ein enges Vertrauensverhältnis zwischen dem Bankberater und den Unternehmern, die ihre Pläne jederzeit offen und ehrlich mit ihrem Firmenkundenbetreuer besprechen.

Doch Pack&Go ist nicht nur unser Firmenkunde. Auch die Besitzgesellschaft sowie die Privatkonten und -vermögen der beiden Geschäftsführer werden von Janos Meyer betreut. Darüber hinaus schlossen die beiden Geschäftsführer sämtliche privaten und geschäftlichen Versicherungen bei der R+V Versicherung (R+V) ab.

„Für mich als Berater hat die Komplettbetreuung eines Kunden den großen Vorteil, dass ich einen ganzheitlichen Einblick habe und damit Chancen und Risiken frühzeitig erkennen kann. Das ist insbesondere bei einem so schnell wachsenden Unternehmen wie Pack&Go wichtig“, erklärt Janos Meyer, der übrigens auch die Fotografin der Bilder in diesem Artikel zu seinen Kundinnen zählt. Und Pack&Go will weiter wachsen. Dazu müssen Firmengelände und Fuhrpark vergrößert werden. Auch dabei werden wir das Unternehmen unterstützen.