Wie das eigene Haus zum Energie-Sparschwein wird

Herbst 2023 - Lesezeit: 4 Minuten

Wo anfangen, wo aufhören? Und wie lässt sich das Ganze eigentlich finanzieren? Solche Fragen stellen sich viele Hausbesitzer, die ihr Heim energetisch sanieren wollen. Gut, wenn man in so einer Situation erfahrene Helfer an seiner Seite weiß.

Solarenergie
Eine Solaranlage ist für viele Eigentümer das Mittel der Wahl, wenn es darum geht, die CO2-Bilanz des eigenen Hauses zu verbessern.

Dass da ein ordentlicher Batzen auf sie zukommen würde, war Britta Ruge von Anfang an klar: „Wir wussten, dass umfassende Sanierungsmaßnahmen nötig sein würden, wenn wir auf eine Wärmepumpe in Kombination mit Photovoltaik umsteigen wollen.“ Die Rede ist von der Doppelhaushälfte, in der die freiberufliche Grafikdesignerin mit ihrem Mann Ludger und momentan noch zweien ihrer drei Kinder wohnt – und bei der nun eine Sanierung ansteht. 55 Jahre ist das Gebäude in Lüneburg mittlerweile alt. „Wir wollten sinnvolle und ineinandergreifende Maßnahmen umsetzen.“ Also nahmen sie Kontakt zu einem Energieberater auf. „Wir brauchten ein Gesamtkonzept und wollten gleichzeitig die Fördermöglichkeiten ausloten.“ 

„„Wir wollten sinnvolle und ineinandergreifende Maßnahmen umsetzen.“

 

Volksbank-Kundin Britta Ruge aus Lüneburg

Britta und Ludger Ruge auf dem Gerüst vor ihrer Doppelhaushälfte (Foto: Ruge)

Zweifellos sind Energieberater aktuell sehr gefragte Personen. Denn so wie Britta Ruge und ihrer Familie geht es in diesen Zeiten zahlreichen Deutschen: Sie wollen oder müssen etwas für ihre Immobilie tun. Aber sie wissen oft nicht so recht, welche Maßnahmen überhaupt sinnvoll sind beziehungsweise wo sich am besten anfangen lässt.

Wer fördert was?

Für Eigenheimbesitzer, die ihr Haus energetisch sanieren wollen, gibt es vor allem zwei Wege, um an finanzielle Unterstützung zu kommen. Der wohl bekannteste ist der über die Programme der bundeseigenen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW). Hier gibt es vor allem niedrige Zinsen, Zuschüsse und tilgungsfreie Anlaufzeiträume. Allerdings verlangt die KfW, dass die Immobilie durch ein Bündel von Gesamtmaßnahmen einen Effizienzhaus-Status gemäß KfW-Standard erreicht. Das zieht oft umfangreiche Investitionen nach sich.

Wer lieber nur eine Einzelmaßnahme umsetzen will, zum Beispiel den Einbau einer Wärmepumpe, der sollte sich an die Angebote des Bundesamts für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) halten. Dort gibt es auch für kleinere Sanierungsabschnitte bisweilen recht deutliche Zuschüsse.

Welches Programm für wen das richtige ist, wissen Energieberater und die Fördermittel- und Modernisierungsberater der Volksbank Lüneburger Heide eG (VBLH).

Fördermittel

Den ersten Zuschuss gibt es schon für die Beratung

Einer dieser Energieberater ist Dirk Rüppel: „Derzeit habe ich wirklich reichlich zu tun. Und von meinen Kollegen höre ich Ähnliches.“ Rüppels Vorteil: Er ist zugelassen vom BAFA, dem Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle. Die Behörde sorgt – gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) – dafür, dass der Umbau hin zu energieeffizienterem Wohnen für die Hauseigentümer nicht zu teuer wird. Das funktioniert mittels Zuschüssen und günstiger Kredite. Und zwar schon bei der Energieberatung. Denn hat der Sachverständige die entsprechende Zulassung, dann müssen die Hausbesitzer einen großen Teil des fälligen Honorars nicht selbst bezahlen.

Grüne Häuser
„Grüne“ Häuser braucht das Land. Wer jetzt energetisch sanieren will, darf auf Zuschüsse und günstige Kredite hoffen.

Nachdem Rüppel sich ein Haus angeschaut hat, erstellt er einen individuellen Sanierungsfahrplan. „Der Name darf allerdings nicht täuschen“, schränkt er gleich wieder etwas ein. „Der ist keine Schritt-für-Schritt-Anleitung mit konkreten Anweisungen, sondern eher eine Orientierungshilfe für die folgenden Gespräche mit den Spezialisten aus dem Handwerk und Fachplanern. Durch den Fahrplan bekomme ich eine solide Einschätzung, wo es mit meinem Haus hingehen kann und welche Förderungen und Kredite dafür infrage kommen.“

Die Fördermittel- und Modernisierungsberater der Volksbank Lüneburger Heide

Sämtliche Baufinanzierungsspezialisten der Volksbank Lüneburger Heide sind seit Kurzem auch zertifizierte Fördermittel- und Modernisierungsberater. Das bedeutet: Sie können nach einem ersten Vorgespräch grob einschätzen, welche Maßnahmen bei einer Immobilie sinnvoll sein könnten, um den energetischen Zustand zu verbessern. Denn: Nicht bei jedem ist die Wärmepumpe der beste erste Schritt. Auf dieser Basis lässt sich dann auch schon einmal grob der Finanzierungsbedarf abschätzen und prüfen, welche Fördermöglichkeiten infrage kommen. Die detaillierte Planung der Maßnahmen übernimmt dann ein zertifizierter externer Energieberater.

Daniel Beutel

„Auch für kleinere Projekte und Einzelmaßnahmen gibt es staatliche Zuschüsse. Hier können sich die Kunden gern an uns wenden.“

Daniel Beutel ist Finanzierungsexperte und wie seine Kollegen zugleich zertifizierter Fördermittel- und Modernisierungsberater

 

Daniel Beutel
Daniel Beutel ist Finanzierungsexperte und wie seine Kollegen zugleich zertifizierter Fördermittel- und Modernisierungsberater.

„Auch für kleinere Projekte und Einzelmaßnahmen gibt es staatliche Zuschüsse. Hier können sich die Kunden gern an uns wenden.“

Hohe Sanierungskosten erfordern eine solide Finanzierung

Spätestens nach dem Sanierungsfahrplan wird vielen Eigentümern klar: Das wird nicht ganz billig. „Die meisten Besitzer müssen für eine komplette Sanierung einen knapp sechsstelligen Betrag ausgeben, um ihr Haus so zu sanieren, dass die Fördervorgaben erreicht werden. Für kleinere Maßnahmen gibt es jedoch eine Förderung in Form von Zuschüssen“, so Rüppel. Gemeinsam mit dem Bankmitarbeiter lassen sich jedoch zumeist Wege finden, die benötigten Mittel aufzubringen.

Einer, der seinen Kunden dabei hilft, ist Daniel Beutel. Er arbeitet in der Lüneburger Volksbank-Filiale und hat, wie alle anderen Baufinanzierungsberater des Instituts, eine Fortbildung zum Fördermittel- und Modernisierungsberater absolviert, um den Kunden passgenaue Lösungen anzubieten. „Das sind oft zinsgünstige Kredite der KfW, die ausschließlich über eine Endkundenbank als Vermittler beantragt werden können.“ Aber auch bei den Zuschüssen des BAFA kennt Herr Beutel sich aus. „Auch für kleinere Projekte und Einzelmaßnahmen gibt es staatliche Zuschüsse. Wir übernehmen die Beantragung und den Papierkram, damit sich die Kunden voll und ganz auf ihr Projekt konzentrieren können.“

Energieberater Dirk Rüppel

Energieberater Dirk Rüppel

 

 

„Den perfekten Zeitpunkt gibt es nicht!“

Drei Fragen an Energieberater Dirk Rüppel

Herr Rüppel, aktuell möchte gefühlt ganz Deutschland eine Wärmepumpe installieren. Was raten Sie solchen Menschen?

Dirk Rüppel: Eine Wärmepumpe ist erst mal eine gute Sache. Aber man darf eines nicht vergessen: Man sollte sie erst dann installieren, wenn Dämmung und Heizkörpertausch vollendet sind. Denn sonst wählt man vielleicht ein zu großes Modell, das über die längste Zeit der Lebensdauer unnötig viel Strom verbraucht. Die klassische Luft-Wasser-Wärmepumpe ist auch nicht in jeder Situation die ideale Lösung.

Wie wichtig ist es in Ihren Augen, dass Wärmepumpen mit selbst erzeugtem Strom betrieben werden, Stichwort: eigene Photovoltaikanlage?

Dirk Rüppel: Das ist natürlich der mit Abstand sinnvollste Weg. Eine Photovoltaikanlage auf dem Dach ist in meinen Augen derzeit sowieso eine Sache, bei der man nicht viel verkehrt machen kann. Egal, ob man damit nun sofort eine Wärmepumpe betreiben möchte oder erst irgendwann einmal.

Und wie sieht es mit den Förderungen aus? Aktuell tun viele sich ja schwer damit, Geld in die Hand zu nehmen, weil sie hoffen, dass die Politik bald neue Programme auflegt.

Dirk Rüppel: Eines ist sicher: Es gibt nicht den einen perfekten Zeitpunkt für die energetische Sanierung. Mal sind die Förderungen niedrig, dann ist das Material knapp oder die Handwerker teurer. Irgendwas ist also immer. Im Zweifel gilt daher: Gut kalkulieren und dann einfach machen!

Dachdecker
Auch ein neues Dach kann ein wichtiger Baustein bei einer energetischen Sanierung sein.

Am Ende ging es schneller als erwartet

So war es auch bei Britta Ruge: „Als Freiberuflerin musste ich einen bunten Strauß von Unterlagen einreichen. Herr Beutel hat mich da souverän durchgeführt.“ Die Zusage kam dann schneller, als sie gedacht hatte. „Binnen einer Woche gab es grünes Licht, eine Stunde später hatten wir die Unterlagen per Mail und noch am Abend war alles unterschrieben“, erinnert sich die Grafikdesignerin. Nun sind die Handwerker am Zug. „Natürlich haben wir trotz der großen Investition anschließend kein neues Haus und angesichts schwer zu kalkulierender Energiepreise ist es offen, ob sich die Investitionen rechnen werden. Doch gehen wir davon aus, dass wir einen höheren Wohnkomfort durch die Wärmedämmung haben werden und das Thema Sanierung für viele Jahre vom Tisch ist und uns gedanklich nicht mehr beschäftigt. Sicherlich kommt bei unserer Entscheidung dazu, dass wir uns die Sanierung in Kombination mit dem günstigen KfW-Kredit grundsätzlich leisten können und diese auch klima- und energietechnisch als komplett sinnvoll empfinden.“

Sie haben Fragen zum Thema energetische Sanierung?

Wenn auch Sie mit dem Gedanken spielen, Ihre Immobilie energetisch zu sanieren, dann sprechen Sie uns gern an – und nutzen Sie von Anfang an das Wissen unserer Experten. Einen ersten Gesprächstermin können Sie ganz einfach in Ihrer Filiale oder hier vereinbaren.